Branchenumfrage: Auswirkungen der Corona-Pandemie

Hintergrund

Die Arbeit der Einrichtungen und Dienste der Sozial- und Gesundheitswirtschaft und das Engagement ihrer Mitarbeitenden waren entscheidende Faktoren für die Bewältigung der Corona-Pandemie. Gleichzeitig waren die sozialen Organisationen selbst von erheblichen wirtschaftlichen und organisatorischen Herausforderungen betroffen. Zur Sicherstellung der medizinischen, pflegerischen und betreuerischen Versorgung bedurfte es schneller und effektiver staatlicher Unterstützung.

Herausforderungen

  1. Es mangelte an einer soliden Datenbasis, die sowohl das Ausmaß als auch die Art der Herausforderungen präzise veranschaulichte und somit für die Identifizierung notwendiger Hilfsmaßnahmen unabdingbar war.
  2. Die Diversität der verschiedenen Leistungsbereiche und die sich im Verlauf der Pandemie verändernden Herausforderungen steigerten die Komplexität bei der Entwicklung maßgeschneiderter Schutzpakete.
  3. Zudem galt es, potenzielle langanhaltende Auswirkungen zu identifizieren und den mittel- bis langfristigen Handlungsbedarf zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit im Bereich der Sozial- und Gesundheitswirtschaft zu ermitteln.

Lösungsansätze

  1. Von Mai 202 bis Mai 2021 hat das Research der SozialGestaltung mit insgesamt vier Online-Umfragen soziale Organisationen aus den verschiedenen Leistungsfeldern strukturiert und anonym zu ihren Herausforderungen und Unterstützungsbedarfen sowie der Wirksamkeit der Schutzpakete gefragt. 
  2. Im Herbst 2021 wurde eine fünfte Umfrage speziell zur Situation in der stationären und ambulanten Pflege durchgeführt.
  3. Kooperationspartner der SozialGestaltung bei der Durchführung der Umfragen waren die Verbände der Freien Wohlfahrtspflege, der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V., der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) sowie die Universität zu Köln.
  4. Mit 1.000 bis 1.800 Teilnehmenden stellte die Umfragereihe die bundesweit größte Längsschnitterhebung zu den Anforderungen an die Krisenbewältigung dar.
  5. Parallel zu den Umfrage stellte das Research der SozialGestaltung über ein „Corona-Helpdesk“ online einen stets aktuellen Überblick über die Regelungen bei Rettungsschirmen, Förderprogrammen und Corona-Schutzvorschriften auf Bundes- und Länderebene sowie umfassende Informationen zu weiteren Fördermöglichkeiten bereit. Darüber hinaus stand das Research für Einzelfragen sozialer Organisationen und politischer Entscheider zur Verfügung. Das Informationsangebot wurde auch von Bundesministerien genutzt, um einen Überblick über die vielfältigen Hilfsmaßnahmen zu behalten. 

Ergebnis

Über die Laufzeit der Umfragen

  1. wurden belastbare Zahlen und Fakten zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Pandemie auf die Einrichtungen und Dienste erhoben sowie zur Inanspruchnahme und Wirksamkeit der Schutzpakete. 
  2. wurde Transparenz geschaffen über Lösungsansätze auf betrieblicher Ebene für personelle und prozessuale Herausforderungen.
  3. wurden mittel- bis langfristige Auswirkungen der Pandemie sowie Handlungsbedarfe u.a. im Zusammenhang mit der Personalsituation, Veränderungen der Nachfrage, der Digitalisierung und einer beschleunigten Branchenkonsolidierung aufgezeigt.

Die Erkenntnisse der Umfragen befähigten die Sozialbank-Gruppe sowie die Verbände der Sozial- und Gesundheitswirtschaft zu einer effektiven Beratung von Ministerien auf Bundes- und Länderebene, der KfW und von Landesförderinstituten bei der Ausgestaltung der Schutzpakete. Insbesondere unterstützen die Umfrageergebnisse die Verbände erfolgreich bei ihren Verhandlungen zur Fortführung der Rettungsschirme.

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Ihre Ansprechperson

Britta Klemm

Leitung Beratung Sozialwirtschaft und Research