Krankenhäuser in der Krise?

Zukunftsfähige Konzepte für Krankenhaus Standorte

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In den letzten Jahren hat sich die wirtschaftliche Situation der Krankenhäuser in Deutschland deutlich verschlechtert: 

Viele Krankenhäuser stehen vor dem finanziellen Aus oder befinden sich bereits in einem Insolvenzverfahren. nach dem DKI-Krankenhausbarometer 2023 rechnen rund 78% aller Krankenhäuser mit einem Jahresfehlbetrag für das Jahr 2023. In den Jahren vor der COVID-Pandemie waren es knapp 30%1. Dies schlägt sich auch im Insolvenzmonitoring der Deutschen Krankenhausgesellschaft nieder. Seit Beginn des Jahres 2023 sind über 55 Standorte mit insgesamt mehr als 11.500 Betten von Insolvenzen betroffen2. Dies wirft nicht nur Fragen zur Zukunft vieler Kliniken auf, sondern auch zur zukünftigen gesundheitlichen Infrastruktur in zahlreichen Gemeinden.  

Inwiefern die aktuelle Krankenhausreform Lösungen für das Finanzierungsproblem bietet, bleibt dabei fraglich. Klar ist jedoch, dass die Reform für viele Kliniken notwendige Umstrukturierungen oder sogar eine strategische Neuausrichtung bedeuten könnte. Während bereits oftmals vom „Krankenhaussterben“ berichtet wird, ist es wichtig zu differenzieren, dass eine Insolvenz nicht zwangsläufig zu einer Schließung führen muss. Vielmehr wird deutlich, dass neue Wege und gemeinschaftliche Planungen notwendig sind, um auf die aktuellen Probleme zu reagieren.  

Die Neuausrichtung von Kliniken und die damit einhergehende Sicherstellung der Gesundheitsversorgung einer Region sind ein zentraler Baustein und eine Herausforderung, die Gemeinden, Betreiber und Immobilieneigentümer proaktiv und gemeinsam bewältigen müssen.  

Gemeinsam mit der Stadt Freilassing konnten wir ein Konzept für eine zukunftsfähige medizinische Versorgung entwickeln. Durch eine Marktuntersuchung und Nutzwertanalyse im Zuge der Standortsuche, konnte, unter Einbezug aller Shareholder, ein Konzept für ein Gesundheitshaus entwickelt werden, dass eine lokale und zukunftssichere Versorgung gewährleistet und die bestehende Klinik ersetzt. Mehr dazu erfahren Sie in unserer Case Study Freilassing.

Was aber, wenn ein neues Konzept zu spät kommt und ein Leerstand der Krankenhausimmobilie droht? Dann bleibt eine leerstehende Spezialimmobilie und die Frage einer möglichen Nachnutzung. Während die Nachnutzung von Warenhäusern in den letzten Jahren bereits ein großes Thema ist, stellt die Nachnutzung von Krankenhäusern eine vergleichsweise neue Herausforderung dar. Eine Nachnutzug kann dabei eine alternative Lösung bieten um regionale Bedarfe  

Krankenhäuser bieten durch ihre bauliche Struktur eine Vielzahl von Nachnutzungsmöglichkeiten. In städtischen Gebieten bieten sich oftmals klassische Wohnnutzungen oder Studentenwohnungen an, während in ländlichen Regionen neben Wohnnutzungen häufig Nutzungen im Pflege- und Gesundheitsbereich in Frage kommen. Wie ein solches Nachnutzungskonzept aussehen kann, zeigen wir in unserer Case Study Worbis.

Hier konnten wir durch Markt- und Bedarfsanalysen ein neues Nutzungskonzept für ein leerstehendes Krankenhaus entwickeln und die notwendigen baulichen Maßnahmen sowie eine neue Grundrissplanung aufstellen. 

Abschließend zeigt sich, dass die Zukunft der gesundheitlichen Versorgung und die sinnvolle Nachnutzung von Krankenhausimmobilien entscheidend von proaktiven und gemeinschaftlichen Lösungen abhängt. Gemeinden, Betreiber und Immobilieneigentümer sind gefordert, gemeinsam kreative und nachhaltige Lösungen zu entwickeln, um den aktuellen Versorgungsbedarf zu decken und bedarfsgerechte Nachnutzungskonzepte aufzustellen. Gerne unterstützen wir Sie bei diesen Herausforderungen und freuen uns auf Ihre Nachricht. 

„Krise ist ein produktiver Zustand. Man muss ihr nur den Beigeschmack der Katastrophe nehmen.“ – Max Frisch, Schriftsteller und Architekt

Sie haben Fragen? Dann kontaktieren Sie uns gern:

Jan Heinzen
Leitung Gesundheitswirtschaft

E-Mail: j.heinzen@sozialgestaltung.de

Benno Hoffmann
Berater Sozialimmobilien

E-Mail: b.hoffmann@sozialgestaltung.de