Ist gute Führung messbar?
Der Erfolg der Geschäftsetage lässt sich für gewöhnlich in eindeutigen Zahlen bemessen: Verkaufszahlen, Jahresumsätze und andere Kennzahlen geben klare Rückschlüsse auf Erfolg oder Misserfolg. Doch hinter diesen Zahlen steckt zu einem nicht unerheblichen Anteil der persönliche Führungsstil im Management. Der Anteil dieser „weichen“ Faktoren am Gewinn eines Unternehmens ist schwer messbar.
Das gilt wie für alle anderen Branchen auch für das Sozial- und Gesundheitswesen, in dem Unternehmen, Stiftungen und Vereine auf kluge Führungspersönlichkeiten angewiesen sind.
Was zeichnet gute Führungskräfte aus?
Doch was zeichnet gute Führungskräfte und guten Führungsstil aus? Gibt es allgemeine Verhaltensgrundsätze und Kommunikationsstrategien, mit denen die Geschicke eines Unternehmens und seiner Mitarbeiter*innen nachweislich erfolgreich gelenkt werden können?
So umfassend die Forschung im Bereich Management ist – so unterschiedlich sind die Thesen. Herauskristallisiert haben sich nach Meinung des Hirnforschers Prof. Gerhard Roth drei Hauptkriterien: Erfolgreiche Führungskräfte vertrauen in ihre eigenen Kräfte. Sie empfinden ihre Position in ihrer Institution als passend zu ihren persönlichen Kompetenzen. Zusammen mit ihren individuellen Erfahrungswerten und Überzeugungen ergibt sich für sie ein klares wie realistisches Bild dessen, wie sie persönliche Zielsetzungen erfüllen.
Hinzu kommen eine hohe Belastbarkeits- und Frustrationstoleranz. Erfolgreiche Manager*innen gehen Herausforderungen und Probleme mit einer gewissen Gelassenheit an. Sie wissen um ihre eigenen Kräfte und lassen sich nicht von Zweifeln beirren.
Den letzten und vielleicht wichtigsten Punkt bilden laut Roth das Verantwortungsgefühl und die Gewissenhaftigkeit guter Führungskräfte: Sie übernehmen konsequent die Verantwortung für die möglichen Folgen ihres eigenen Handelns und das ihrer Mitarbeiter*innen.
Interessant ist in diesem Zusammenhang das bereits Ende der 1970er Jahre gefasste Resümee der beiden US-Amerikaner David C. McClelland und David H. Burnham. Es besagt, dass diejenigen Manager*innen am verantwortungsvollsten und erfolgreichsten agieren, die stark nach individueller Macht streben. Sie wiesen die stärksten Überzeugungskräfte und Teamführungsqualitäten auf, um ihre Ziele zu erreichen. Mit diesen guten Führungskräften beflügelten sie zugleich ihre Mitarbeiter*innen zu Höchstleistungen.
Ganz andere Forschungsansätze weist das systemische Management mit Vertretern wie Niklas Luhmann auf. Sie hinterfragen die Notwendigkeit von Führung prinzipiell und verstehen stattdessen Unternehmen als selbstorganisierte Systeme. Die Führungskraft agiert demnach als Teil eines Systems gleichwertiger Faktoren.
Was ist erfolgreicher Führungsstil?
Genauso wie gute Führungskompetenzen nicht pauschal ausgemacht werden können, ist auch guter Führungsstil nicht eindeutig definierbar. Je nach Unternehmens- und Mitarbeiterstruktur sowie anderer interner wie externer Faktoren unterscheidet der Psychologe Daniel Goleman daher folgerichtig in situationsbedingte Führungsstile: visionär, coachend, gefühlsorientiert, demokratisch, befehlend oder fordernd. Die besten Führungskräfte nutzen seiner Meinung nach mindestens vier dieser Führungsstile, um ihr Unternehmen optimal zu leiten. Erfolgreicher Führungsstil ist letztlich also immer auch die Reaktion auf sämtliche Beeinflussungsfaktoren, denen sich Führungskräfte konfrontiert sehen.
Wie diese kurze Zusammenfassung bereits verdeutlicht, existieren keine Pauschallösungen für gutes Management. Dr. Martin Wittschier befasst sich als Erfolgscoach und Motivationstrainer seit über 25 Jahren mit diesem breiten Themenkomplex. Im Rahmen seiner Seminare bei der SozialGestaltung beleuchtet er Fragen der Managementkompetenz sowie das Zusammenspiel von Führung und Kommunikation als auch Führung und Persönlichkeit. Zielgruppe sind Führungskräfte und Entscheider*innen der Sozial- und Gesundheitsbranche.
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Der Referent
Dr. Martin Wittschier (* 1960) war ursprünglich als Kriminalbeamter und Drogenfahnder tätig. Im Alter von 33 Jahren entschloss er sich, völlig neue Weg zu beschreiten: Er studierte Finanzökonomie und baute einen Finanzdienstleistungsvertrieb sowie einen Softwarevertrieb auf.
Für sein Konzept „Nachhaltiger Vertriebserfolg mit der EVA-Methode“ erhielt der Bonner im Jahr 2016 den Europäischen Preis für Training, Coaching und Beratung in der Kategorie „Sonderpreis der Jury / Silber“. Dr. Wittschier verbindet die Erkenntnisse aktueller Forschung mit einer pragmatischen Denkweise und ist Experte für nachhaltige Verhaltensanpassung.