Auch die Nachhaltigkeitsstrategie soll nachhaltig sein - SozialGestaltung

Auch die Nachhaltigkeitsstrategie soll nachhaltig sein

Ein Interview mit Wibke Berlin, Leitung Innovations- und Nachhaltigkeitsberatung

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SozialGestaltung: Innovations- und Nachhaltigkeitsberatung heißt der Bereich, den du bei der SozialGestaltung leitest. Was machen du und dein Team genau?

Wibke: Wir entwickeln Ideen zur Unterstützung der Unternehmen in der Sozial- und Gesundheitswirtschaft und beraten sowie helfen ihnen proaktiv bei der Umsetzung.

SozialGestaltung: Wie darf man sich das vorstellen?

Wibke: Am Anfang kommen unsere Ideen in unseren eigens entwickelten Innovation Funnel. Der Innovationstrichter ist ein Prozess, um die wirksamsten Ideen herauszufiltern, zu entwickeln und umzusetzen. Anfangs nehmen wir die ungefilterten Ideen von Mitarbeitenden, Partnern, Vorstand der Sozialbank, Kunden oder auch Trends auf. Im Trichter gibt es verschiedene Gates. Zwischen diesen Toren gibt es Bewertungen und Gewichtungen, um die Ideen zu selektieren. Erst wenn die Idee den Filter durchlaufen hat und beispielsweise geprüft wurde, ob sie zur Strategie passt, es ein Kundenbedürfnis gibt und sie marktgerecht und umsetzbar ist, wird sie zu einem Projekt.

SozialGestaltung: Kannst du ein Beispiel für eine realisierte Idee nennen?

Wibke: Unser prominentestes Beispiel ist der CO2-Manager: https://sozial-nachhaltig.de/co2-manager/

Der CO2-Manager ist ein Tool für die Sozialwirtschaft, das die aktuellen CO2-Emissionen messbar und managebar macht. Besonders daran ist, dass der CO2 Manager eine branchenspezifische Lösung abgestimmt auf die Sozialwirtschaft für das digitale Nachhaltigkeitsmanagement ist und wesentliche Emissions-Kriterien alltagsnah zu den bestehenden Organisationsstrukturen erfasst. Der CO2-Manager wird derzeit von uns zu einem ganzheitlichen ESG-Nachhaltigkeitstool erweitert.

SozialGestaltung: Warum ist der CO2-Manager insbesondere für eure Branche wichtig?

Wibke: In der Sozialwirtschaft herrschen besondere Anforderungen, die man bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsprojekten berücksichtigen muss. Zum Beispiel die Müllreduktion: in einem Pflegebetrieb lässt sich Müll nur bedingt reduzieren aufgrund der erforderlichen Hygieneregeln.

Außerdem ist die Sozialwirtschaft neben den rechtlichen Vorgaben intrinsisch motiviert, Verantwortung zu übernehmen und ihren CO2-Abdruck zu verringern. Beispielsweise hat sich die Caritas zum Ziel gesetzt bis 2030 klimaneutral sein, die Diakonie bis 2035.

SozialGestaltung: Wie unterstützt ihr eure Kunden konkret?

Wibke: Wir unterstützen nicht nur durch unsere Tools, sondern beraten unsere Kunden entlang des kompletten Weges zum Nachhaltigkeitsmanagement. Anforderungen ändern sich ständig und wir behalten den Überblick. Insbesondere die Wesentlichkeitsanalyse ist für unsere Kunden ein Kernelement, mit dem wir arbeiten: Es wird geschaut, welche internen & externen Einflüsse auf das Unternehmen wirken. Zukünftig werden hier die ESRS Standards für die Nachhaltigkeitsberichterstattung relevant.

SozialGestaltung: Welchen Herausforderungen sehen sich die Unternehmen in der Regel gegenüber?

Wibke: Die Strukturen zum Nachhaltigkeitsmanagement sind noch nicht überall da. Daher sind mein Team und ich operative Begleiter und unterstützen mit unserer Praxiserfahrung und nehmen viel operative Arbeit ab. Wir starten mit der Erarbeitung der Wesentlichkeitsanalyse gemeinsam mit unseren Kunden: wir beziehen alle Stakeholder wie Mitarbeitende, Kunden, Gremien, oder Lieferanten mit ein. Darauf aufbauend werden konkrete Ziele definiert, die in pragmatischen Maßnahmenpakete angegangen werden.

SozialGestaltung: Was ist für dich das Wichtigste an einer Strategie?

Wibke: Eine wirksame Strategie sollte möglichst viele im Unternehmen einbeziehen. Transparenz und Teilhabe sind besonders wichtig, damit man für die Strategie auch Akzeptanz und Durchsetzungskraft schafft. Das Mitwirken an der Unternehmensstrategie führt dazu, dass die Mitarbeitenden sie auch umsetzen wollen. Auch die Nachhaltigkeitsstrategie soll nachhaltig sein.

SozialGestaltung: Magst du uns noch etwas Persönliches von dir verraten?

Wibke: Mein beruflicher Weg hat mich über Stationen in der strategischen Wirtschafsberatung und in der operativen Tätigkeit in der Sozialwirtschaft geführt. Ich finde es schön, dass sich für mich nun in der SozialGestaltung alles verzahnt. Privat habe ich 10 Jahre lang Bundesliga-Handball gespielt. Das war ein guter Ausgleich.

Sie haben Fragen an unser Team der Innovations- und Nachhaltigkeitsberatung? Dann kontaktieren Sie uns gern:

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Wibke Berlin
Leitung Innovations- und Nachhaltigkeitsberatung
E-Mail: w.berlin@sozialgestaltung.de